Samstag, 7. Dezember 2013

Jobs bei Jobvector


Als Biologe sucht man Jobs meistens bei jobvector.de, dem wahrscheinlich besten Jobportal für Biologen (und teilweise auch für Chemiker).
Ich habe mal in einem Zeitraum von ca 20 Tagen alle angebotenen Jobs nach den Voraussetzungen untersucht und eine Statistik erstellt.

Jobs bei Jobvector

Auf der unteren Achse sind die Vorausetzungen aufgetragen, die die Firmen haben wollen, auf der y-Achse die Anzahl der angebotenen Jobs (insgesamt waren es ca 650). Ich habe neben Promovierten, BTAs, Diplomierten auch Jobs für Verkauf (Sales), Ingenieure, Doktorandenjobs, und Clinical Research aufgenommen.

Interessant ist einmal, daß Jobs für Promovierte sehr selten sind. Sowohl in der Industrie als auch in der Forschung gab es nur ca. 40 angebotene Jobs !
Nur unwesentlich mehr gab es im Sales-Bereich (also Pharmareferenten u.a.). Ebenfalls bietet Jobvector nur wenig für Ingenieure, auch wenn vielerorts diese Berufe stark nachgefragt werden, ist wahrscheinlich Jobvector nicht der richtige Inseratsort.
Ebenfalls war für mich erstaunlich, daß es nur wenige Jobs im Klinischen Monitoring-Bereich gab. Angeblich ist dies ein besonders wachsender Markt, der viele Jobchancen für Biologen bietet.
Eine Vielzahl an Jobs gab es für Technische Assistenten. Mehr als hundert Inserate konnte man zählen, fast ebensoviele Jobs gab es für angehende Doktoranden. Für die weitaus größte Anzahl an Jobs verlangten die Firmen nur ein Diplom, Master oder gar BA Abschluss. Wer aber denkt, daß man gleich als Studienabgänger großartige Jobchancen hat, irrt sehr. Meistens waren diese Jobs nur für Spezialisten auf einem gewissen Gebiet geeignet (Qualitymanagement, Projectmanagement, GLP, Toxicology, Drug Screening etc...). Dies setzte meist bereits erworbene Erfahrung auf dem genannten Gebiet voraus.

Fazit: Falsch ist, daß man mit Promotion mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat. Natürlich kann man sich auch auf Stellen bewerben, die nur ein Diplom fordern, aber da man dort oft überqualifiziert/ zu teuer ist, hat man wenig Glück.
Idealerweise entscheidet man sich nach dem Studium auf eine Karriere in der Industrie und lässt die oft überflüssige Promotion weg. Vorteil dabei ist auch, daß man sich im Notfall auch auf TA Stellen bewerben kann (nicht bei Dr. möglich). Bei einer anvisierten Karriere in der Forschung ist eine Promotion natürlich notwendig.
Ebenfalls ist auffällig, daß der großen Menge an PhD Jobs eine geringe Menge an Jobs für die dann resultierenden Postdocs gegenüberstehen. Leider werden so immer mehr Postdocs produziert, die durch das Alter und die Abgehobenheit der akademischen Forschung auch immer uninteressanter für die Industrie werden.
Siehe dazu auch die Ansichten eines Profs. von Prof. Brennicke (Laborjournal 2010,F.54).

Natürlich habe ich nur eine Jobseite im Netz untersucht. Vielleicht sieht die Statistik bei anderen Job-Suchseiten verschieden aus.