Freitag, 15. November 2013

Professorentypen (III)


Ein neuer Blog zu den verschiedenen Prof.typen, viele sind natürlich nur eine Mischung aus diversen Typen, also alles nicht zu ernst nehmen. Übertreibungen sind nicht zu vermeiden ;-)

3. Die Chefin

Frauen als Professoren sind nach wie vor sehr unterrepräsentiert. Das liegt nicht daran, dass sie schlechte Forscher sind sondern eher daran, daß sie irgendwann eine Familie gründen wollen und dann 2-3 Jahre aus dem Betrieb raus sind.
Und niemand stellt jemand ein, der wenig publiziert hat... was nun mal unabänderlich ist, wenn man Kinder erzieht...
Also gibt es meist nur zwei Typen von Chefinnen:

a) Die Glückliche
b) Die Familienlose
c) Die Normale

zu a). Die Glückliche hat das große Glück aus einer reichen Familie zu kommen. Studium und Promotion hat sie gut genommen, eventuell vorhandene Kinder wurden von einer Nanny großgezogen. Die Glückliche konnte weiter im Labor forschen und hat nun keine Probleme mit Weiterbeschäftigung, anders als Frauen, die mal eben 3 Jahre für die Erziehung des Kindes zuhause bleiben...Leider hat sie kein Verständnis für arme Doktoranden/innen, die vielleicht sogar noch Kinder haben. Sie sollen doch auch eine Nanny einstellen, was aber aufgrund des fehlenden Geldes kaum geht. 
Meist kommt die Glückliche aus einer Professorenfamilie und hat durch gute Verbindungen auch keine große Zukunftssorgen. Für die Doktoranden bedeutet das meistens, dass sie nur wenig Verständnis gegenüber den Alltagsproblemen hat und nur in einem Forschungselfenbeinturm wohnt.

zu b). Die Familienlose hat ihre Karriere voll auf die Forschung gesetzt. Kaum Freunde, kein Mann, natürlich auch keine Kinder. Also nichts was sie von ihren hehren Zielen ablenken könnte. Sie hat Studium und Promotion/Prof sehr schnell abgefertigt/erhalten und erwartet das auch von ihren Doktoranden. Sie hat wenig Verständnis für Familienprobleme und Hobbies. Wenn der Mitarbeiter eigene Kinder hat/bekommt wird er argwöhnisch betrachtet und die Anwesenheitsstunden im Labor gezählt. Sie ist Expertin in ihrem Fachgebiet und 24h am Tag im Labor anzutreffen. Seminare werden zu Familiensprechstunden, sind exzessiv im Zeitaufwand und meist 2-3mal in der Woche, vorzugsweise abends, damit man nicht zu früh gehen kann. Sie behandelt ihre Untergebenen wie eine eigene Familie, meist streng und will über jeden Erfolg sofort informiert werden. Sie erwartet viel und hält nicht von Bummelei und Prokrastination.
Sie hat gefallen an chinesischen und indischen Studenten gefunden, da diese arbeitswillig sind, keine Familie in Deutschland haben und wenig nachfragen. Ausserdem sind sie schnell und intelligent, auch wenn die Ausbildung im eigenen Land eher schlecht ist, lernen sie schnell dazu.

Fazit:
Wenn bei dem ersten Vorstellungsgespräch auch nur einige wenige Anzeichen für das Vorhandensein einer solchen Chefin sprechen, rate ich eher dazu schnell zu verschwinden... 

Typ c) Die normale
Wer eine normale, mitfühlende Chefin trifft hat sicher das große Los gezogen. Meist ist sie sehr tolerant, rücksichtsvoll auch mit Doktoranden mit Kindern und lässt auch mal die Leute feiern.
Sie sorgt für ihre Gruppe und versucht Eifersucht innerhalb der Gruppe zu vermeiden. Leider sind die Gruppen eher klein und bestehen nur aus wenigen Doktoranden oder TAs. Der wissenschaftliche Output ist eher klein aber genügt für wenige Stellen. Wenn die normale älter wird, kann es sein, dass die Gruppe wächst und zunehmend an wissenschaftlicher Reputation gewinnt.

  

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