Montag, 28. Oktober 2013

Skurrile Jobinterviews (I)

Als Biologe kommt man nicht umhin sich auf Jobs zu bewerben, da man meist nur auf 2-4 Jahre befristete Verträge hat oder nach einer Zeit erkennt, dass man besser woanders arbeiten möchte. Da ich auch in solchen Situationen war/bin nun in loser Reihenfolge die seltsamsten Interviews, die ich (oder andere) hatten.

Jobinterview Stammzellfirma:
Vor einigen Jahren bewarb ich mich bei einer Firma, die mit Stammzellen ihr Glück versuchte. Es war die Zeit der Startups und des unbegrenzten Optimismus was Stammzellen anging. Da ich mich nur wenig mit humanen Stammzellen auskannte, war ich eher pessimistisch, daß ich tatsächlich für ein Interview eingeladen wurde. Mein Erfolg mit einer transgenen Maus, womit ich mit ES Zellen der Maus arbeitete war zwar schön, aber es waren eben keine humanen Zellen, womit die Firma arbeitete. Trotzdem bekam ich eine Einladung (nach München). Dort musste ich mich zuerst in ein altes, nicht gerade einladendes Bürogebäude begeben und warten. Drei Leute in Anzügen begrüssten mich dann und ich wurde in den großen Konferenzraum geführt.

Dort saß ich dann, etwa 2m von den Partnern getrennt,und wurde ausgefragt, bzw man stellte die Ziele und Pläne der Firma vor. Zuvor durfte ich eine Unterlassungserklärung unterschreiben, sodass ich niemanden von den Methoden der Firma erzählen darf. Heute produziert die Firma ein Anti-Krebsmittel, das auf Stammzellen basiert. Ob nach zwei Förderperioden dieses personalisierte Therapeutikum Krebserkrankten wirklich helfen kann ist aber noch ungewiss.

Nun teilte man mir mit, dass eigentlich ganz andere Gebäude gemietet wurden aber die Labors noch im entstehen sind. Leider konnte ich keinen Blick darauf werfen. Was Methodik und Ziele anging, wurde ich nur sehr knapp informiert. Kein Wunder, wenn man so paranoid ist, fallen die Infos auch sehr mager aus, dachte ich mir.

Das Interview war dann auch schnell beendet. Ich verbrachte noch einen schönen halben Tag in München und besuchte Olympiapark, Frauenkirche u.a. Ob man mir die Fahrtkosten erstattete, weiss ich nicht mehr. Eine Absage bekam ich kurze Zeit später. 

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